Dichtes Netz von Stromtankstellen in den NiederlandenDas war eine positive Überraschung, was ich da Anfang Oktober 2016 in den Niederlanden mehr oder weniger zufällig vorfand: eine ziemlich gut ausgebaute Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Fünf Wochen vorher hatte ich auf meiner 2000 Kilometer langen Tour von Niedersachsen durch die westlichen deutschen Bundesländer bis nach Zürich ein ordentliches Netz von Schnelladestationen vorgefunden. In Süddeutschland war es besser als im Norden. Und in der Schweiz hatte ich auch keine Probleme mit dem zügigen Laden meines Elektrofahrzeugs. Dass das Netz von Ladestationen in den Niederlanden allerdings noch deutlich dichter geknüpft ist, erfuhr ich dann kurze Zeit später. Station mit Photovoltaikanlage Diesmal war ich nicht mit einem Elektroauto unterwegs, sondern rollte mit meinem Ford Focus Richtung Nordsee zum herbstlichen Kurzurlaub in Egmond an Zee. In der Nähe der Autobahnausfahrt Hoenderloo an der niederländischen A1 legte ich eine kleine Pause ein und fuhr auf einen Rastplatz. Da stand ich plötzlich vor einer Stromtankstelle, wie ich sie an einer deutschen Autobahn noch nie gesehen hatte. Autostrom komplett regenerativ An der futuristisch gestylten Ladestation für Elektroautos standen zwei Zapfsäulen mit jeweils drei Anschlüssen: für die 22kw-Ladung mit Typ 2-Stecker sowie für 50 kw-Schnellladungen mit dem CCS- und dem CHAdeMO-Standard. Dazu gab es einen Adapter für Teslas. Alles war großzügig überdacht und das Dach zudem komplett mit Solarzellen überzogen. Reicht die Stromproduktion dieser Photovoltaikanlage für die aktuellen Ladevorgänge nicht aus, dann kommt die restliche Energie aus Windkraftanlagen. Wer also dort sein Auto lädt, tankt komplett regenerativ erzeugten Strom. Ladesäulen im Badeort Egmond Angekommen am Ziel im Badeort Egmond schlenderte ich beim ersten Spaziergang in der Nähe des Strandes dann gleich wieder an einer Ladestation für Elektroautos vorbei. Nicht so eine tolle Anlage wie an der Autobahn aber immerhin zwei 22 kw-Ladesäulen für Typ 2-Stecker. Beim Laden kostenlos parken Jetzt war ich neugierig und suchte im Internet nach weiteren Stromtankstellen in Holland. Allein im kleinen Städtchen Egmond fand ich drei weitere Stationen, in der näheren Umgebung von 25 Kilometern noch Dutzende mehr. Überall parken Elektroautos während des Ladevorgangs kostenlos. Die gesamten Niederlande sind mit einem engmaschigen Netz von Stromtankstellen überzogen. Allein im Raum Ansterdam sind er über 1000. Und auch die Anzahl von Schnellladestationen liegt deutlich höher als in Deutschland und in der Schweiz. Die folgende Karte gibt einen Überblick:
Ein dichtes Netz von Stromtankstellen gibt es in den Niederlanden. Quelle: e-Stations.de
Ein Ladeplatz in Egmond an Zee. Foto: Münch
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In der Nähe der Autobahnausfahrt Hoenderloo an der niederländischen A1 steht diese Stromtankstelle. Zwei Zapfsäulen mit allen gängigen Anschlüssen sind vollständig überdacht. Wer dort sein Auto lädt, tankt komplett regenerativ erzeugten Strom. Fotos: Münch
Ein Kia Soul EV tankt Strom an der Station bei Hoenderloo. Dank der CHAdeMO-Schnellladung sind seine Akkus nach einer Viertelstunde wieder zu 80 Prozent voll. Foto: Münch
Wie hier in Egmond parken Elektroautos überall in Holland während des Ladevorgangs gratis. Foto: Münch
Bezahlt wird der Strom an den Ladesäulen bei Hoenderloo (oben) und in Egmond an Zee (unten) per Ladekarte, App, Kredit- oder EC-Karte. Fotos: Münch
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