Up mit Ausrufezeichen: Viel zu schade für ein reines Stadtmobil ! „Der Volkswagen e-up! – Die Zukunft ist angekommen“. Mit diesem Werbeslogan startete VW im Jahr 2013 den Verkauf seines ersten vollelektrischen Autos und legte ein Jahr später mit dem e-Golf noch einmal nach. Ach hätten die Wolfsburger sich doch noch viel mehr auf diesen umweltfreundlichen Weg konzentriert als auf die Diesel-Technologie. Wie ständen sie heute da? Eine Woche nach dem elektrischen Golf nahmen KFZ-Meister Manfred Kunz und ich den e-up! unter die Lupe. Unser Testfahrzeug stellte uns freundlicherweise das Hammer Autohaus Potthoff zur Verfügung. Um es gleich vorweg zu sagen: Das Ausrufezeichen, das VW seinem fünftürigen Viersitzer selbst ans Ende des Namens gesetzt hat, ist berechtigt. Der kleine Stromer hat es in sich! Cockpit ist sehr übersichtlich Wie der e-Golf kommt auch der e-up! zunächst unauffällig daher. Er sieht so aus wie die Modelle mit Verbrennungsmotor. Und im Cockpit hat VW auf zu viel Schnickschnack verzichtet, was Manfred Kunz dankbar vermerkt: „Das sieht hier alles sehr übersichtlich aus.“ Angenehme Straßenlage Der angenehme erste Eindruck bleibt auch erhalten, als der ehemalige Gelbe Engel des ADAC den Kleinwagen in Bewegung setzt. Der Wendekreis ist sehr klein. Leicht und locker bringt uns der 82 PS starke Elektromotor zu unserer Teststrecke. Auch hier lässt der Wagen nichts zu wünschen übrig. Kunz: „Lenkung und Bremse sind sehr gut. Der Wagen hält gleichmäßig die Geschwindigkeit und bleibt schön in der Spur. Die Straßenlage ist sehr gut. Ein handliches leicht zu fahrendes Auto." Bequem auf längeren Strecken Wie die anderen elektrischen Vier- oder Zweisitzer aus unserer Testreihe zielt auch der kleine VW-Stromer in erster Linie auf Stadtverkehr und Kurzstrecken ab: Kompakte Außenmaße, wendig und für enge Parklücken geeignet. Aber irgendwie haben wir das Gefühl: Als reines Stadtauto ist der e-up! eigentlich viel zu schade. Auch auf längeren Strecken fährt er sich komfortabel. Vier Personen finden gut Platz. Mit seiner Beschleunigung lässt er die meisten Mittelklasse-Benziner hinter sich. Sehr günstig im Verbrauch Der Verbrauch hängt auch beim e-up! extrem von der Fahrweise ab. Treten wir das Strompedal lange tief durch, leeren sich die Akkus rasch. Fahren wir zurückhaltend und nutzen die Energierückgewinnung beim Bremsen richtig aus, dann schaffen wir 100 Kilometer mit rund 14 Kilowattstunden. Die kosten beim aktuellen Strompreis weniger als vier Euro. Geladen werden die leeren Akkus an der Haushaltssteckdose in neun, an einer Wallbox oder einer öffentlichen Stromtankstelle in sechs Stunden. An einer Schnellladestation sind 80 Prozent der Kapazitäten in einer guten halben Stunde wieder verfügbar. Auf die Batterie gewährt VW eine Garantie von acht Jahren bis zu 160000 Kilometern. 128 Kilometer Reichweite Bei unseren verschiedenen Probefahrten haben wir eine durchschnittliche Reichweite von 128 Kilometern geschafft. Damit war der e-up! das einzige der von uns getesteten kleinen Stadtautos, mit dem ich mich ohne Zögern und vor allem ohne Nachladen auf meine 122 Kilometer lange Autobahnstrecke vom Münsterland durch das Bergische Land nach Düsseldorf wagen konnte. Alles in allem überzeugt der e-up! unter den ganz kleinen Elektroautos am meisten. Allerdings ist er auch von allen Mini-Stromern der teuerste. Deshalb noch einmal die Feststellung: zu schade als reines Stadtmobil.
KFZ-Meister Manfred Kunz blickt unter die Motorhaube des e-up! Foto: Münch
Manfred Kunz am Steuer des e-up! Foto: Münch
Die Bedienelemente für Radio, Heizung und Klimaanlage. Foto: Münch
Der e-up! von vorne. Foto: Münch
Die Anzeigen für den Stromverbrauch oder die Stromgewinnung, für Geschwindigkeit, Reichweite und Akkufüllstand. Foto: Münch |
Der e-up! auf dem Weg zu unserer Teststrecke vor der Kirche St. Lambertus in Walstedde. Foto: Münch
Der e-up! an der Ladestation auf dem Firmengelände des Autohauses Potthoff in Hamm, das uns den Wagen für eine Testwoche zur Verfügung gestellt hat. Foto: Münch
Die Energiefluss-Anzeige: alles blau, dann verbraucht der Wagen Strom. Foto: Münch
Reifen vorne grün, dann bremst das Auto oder fährt bergab und gewinnt Strom zurück. Dieses Display dient auch als Bildschirm für die Navigation. Foto: Münch
Äußerlich fast gleich: zwei ups! am Drensteinfurter Bahnhof, links der elektrische, rechts der Benziner. Foto: Münch
Hinten bietet das Fahrzeug ausreichend Platz für zwei Personen. Foto: Münch
Die Heckansicht des elektrischen up! Foto: Münch
In den Kofferraum des passt einiges rein: ein großer Einkauf, mehrere Getränkekisten oder Gepäckstücke. Foto: Münch
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