Zeitungsgeschichten 

 

 

Zwei Temporekorde in einer halben Stunde

Der ständige Kontakt zur Polizei gehört für Lokalredakteure zur Alltagsarbeit. Vor 30 Jahren war es das tägliche Telefonat, um zu hören, was es Berichtenswertes gibt. Vor 20 Jahren hielten die Fax-Geräte in die Büros Einzug. Die  Polizeidienststellen schickten ihre Pressemeldungen auf diesem Weg in die Redaktionen.

Dann kamen  die Computer und die immer stärkere Vernetzung. Seither sendet die Polizei ihre Mitteilungen über Verbrechen oder Unfälle per E-Mail und stellt sie ins Internet. Darunter sind interessante und weniger interessante Nachrichten. Ein paar davon ragen heraus. Dazu gehörte die Meldung über einen Raser auf der Bundesstraße 54, die von Münster nach Enschede in Holland führt. Wegen häufiger schwerer Unfälle galt die B 54 als eine der gefährlichsten Straßen im Münsterland.

212 km/h auf der Bundesstraße

Es war in der „Fax-Zeit“. Uns flatterte also eine der üblichen Papiermeldungen aus dem Gerät auf den Schreibtisch. Darin stand, dass ein Fahrer auf der B 54, wo er 100 km/h fahren durfte, mit 212 Stundenkilometern geblitzt wurde. 27 Minuten später wurde er wieder erwischt. Diesmal war er in einer geschlossenen Ortschaft, in der 50 km/h erlaubt waren, mit 152 Stundenkilometern unterwegs.

Mindestens 30 Tagessätze

Der Polizeibericht schilderte zunächst nüchtern und sachlich die beiden Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung. Dann geriet der Autor aber doch ein wenig ins Schwärmen, als er  mögliche Konsequenzen für den Raser beschrieb. Hier sei der Bußgeldkatalog nicht mehr anzuwenden. Man bewege sich im strafrechtlichen Bereich. Und da müsse der Temposünder wohl mit einem zweijährigen Fahrverbot und mindestes 30 Tagessätzen Geldstrafe rechnen. 30 Tagessätze könnten in diesem Fall schnell eine höhere vierstellige Summe erreichen. Denn bei jemandem, der sich ein so schnelles Auto leisten kann, dürfte der Tagesverdienst recht ordentlich sein.  

 

 

Erst 212 Stundenkilometer auf der Bundesstraße, dann 152 km/h in der geschlossenen Ortschaft. Bei solchen Verstößen wurde ein Autofahrer vor etlichen Jahren  im nördlichen Münsterland erwischt. Die beiden  Bilder auf dieser Seite sind allerdings neueren Datums. Sie wurden im Kreis Coesfeld aufgenommen.                            Fotos: Münch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Und nichts Sensationelleres gibt es in der Welt als die Zeit, in der man lebt!