Der Kia Soul EV: Die elektrische Seele aus Südkorea Amerikanische, deutsche, französische und japanische Stromer haben wir bisher gestestet. Nun ist ein Koreaner an der Reihe. Wie einige andere Konzerne hat auch Kia ein vorhandenes Modell genommen und ein Elektrofahrzeug daraus gemacht. Aus dem Soul wurde der Soul EV. Der fünftürige kleine Geländewagen hat jetzt sozusagen eine elektrische Seele mit einer recht großen 27 Kilowattstunden fassenden Batterie. KFZ-Meister Manfred Kunz und ich sind gespannt, welche Reichweite das ermöglicht und was der Soul sonst noch zu bieten hat. Ausgewogenes Fahrwerk Wir rollen leicht und leise los und spurten an der ersten Ampel gleich richtig flott in Richtung Teststrecke. Manfred Kunz ist sofort angetan vom kräftigen Motor, der angenehmen Federung und der direkten Ansprache von Bremse und Lenkung. „Das Fahrwerk wirkt ausgewogen, das Auto läuft angenehm und ist leicht zu handeln“, sagt der Experte. Der Wendekreis sei gut für ein so großes Auto, die Energierückgewinnung beim Bremsen ausgezeichnet, so Kunz: „Man sitzt bequem in diesem Wagen und fühlt sich absolut sicher.“ Im großzügigen Innenraum bietet der Kia Soul EV fünf Personen ordentlich Platz. Niedriger Schwerpunkt Der schwere Akkublock im Fahrzeugboden sorgt für einen niedrigen Schwerpunkt und damit für eine optimale Straßenlage. So fahren wir sicher durch die Kurven und sind spritzig unterwegs. Laut Hersteller wird das Fahrzeug bei 145 Stundenkilometern abgeregelt. Wir schaffen laut Tacho 152 km/h. Allerdings fahren wir nicht allzu lange mit diesem hohen Tempo. Denn wie bei den anderen E-Mobilen leert sich die Batterie bei rasanter Fahrt schneller als nötig. Wachsende Blätterpracht Eine etwas zurückhaltende Fahrweise kostet wenig mehr Zeit, spart aber viel Strom, was sich an einer wachsenden Blätterpracht am spaßigen Ökobaum in der Anzeige bemerkbar macht. Das ist lustig und stört überhaupt nicht. Im Gegenteil: Manfred Kunz findet die Armaturen insgesamt sehr übersichtlich. Reichweite 146 Kilometer Schnell lernen wir, auch mit diesem Auto energiesparend zu fahren. Korrekterweise muss dabei festgestellt werden, dass wir den Soul EV unter erheblich schlechteren Bedingungen getestet haben als alle vorherigen Elektroautos. Denn zu Beginn der Testwoche Mitte Oktober erfolgte ein Temperatursturz mit Dauerregen oder sogar Schneeregen, so dass alle Strom fressenden Geräte von der Heizung bis zu den Scheinwerfern auch tagsüber ständig in Betrieb waren. Dennoch schaffte das Auto auf den unterschiedlichen Strecken im Durchschnitt 146 Kilometer mit einer vollen Batterieladung.Sieben Jahre Komplettgarantie Damit liegt der Kia Soul EV im oberen Drittel unserer getesteten Elektroautos. Für die Ladezeit gilt das Gleiche. An der Haushaltssteckdose füllen sich die leeren Akkus in zehn Stunden komplett. An einer heimischen Wallbox oder einer öffentlichen Stromtankstelle in fünf Stunden. An einer Schnellladestation werden 80 Prozent der Kapazität in einer halben Stunde erreicht. Die Verbrauchskosten liegen bei guten vier Euro für 100 Kilometer. Die Sieben-Jahre-Garantie für die Autos von Kia gilt auch für die Batterie im Soul EV.
Ausgezeichnete Straßenlage: Manfred Kunz am Steuer des elektrischen Kia. Foto: Münch
Die Anzeigen für die Energierückgewinnung, den Stromverbrauch, die aktuelle Reichweite und die Geschwindigkeit sind übersichtlich. Foto: Münch
Der Bildschirm ist sehr gut abzulesen. Hier ist gerade die Navigation eingestellt. Foto: Münch
Die Bedienelemente für Heizung, Klimaanlage, Lüftung und den Bordcomputer umrahmen den Bildschirm, der hier gerade das Bild der Rückfahrkamera anzeigt. Foto: Münch
An den drei LED-Leuchten in der Mitte des Armaturenbretts lässt sich der Ladezustand der Batterie von außen erkennen. Foto: Münch
Der Kofferraum hat ein Volumen von 281 Litern. Da passen einige Getränkekisten oder Reisetaschen hinein. Foto: Münch |
Der Kia Soul EV am Rilkeweg in Drensteinfurt. Foto: Münch
Am Lenkrad sind einige Bedienelemente für das Telefon, die Lautstärke der Ansagen und des Radios und verschiedene andere Funktionen angebracht. Foto: Münch
Der Starterknopf sitzt links oben neben dem Schalthebel für die verschiedenen Fahrmodi. Foto: Münch
Vorn wird das Auto geladen. In die linke Buchse werden die Ladekabel für die Haussteckdose, eine Wallbox oder die öffentlichen Stromtankstellen gesteckt. Die rechte Buchse ist für die Ladung an Schnellladestationen. Foto: Münch
Unter einer Klappe im Kofferraum sind die Ladekabel des Autos versteckt. Foto: Münch
Auf der Rückbank des elektrischen Kia ist eine Menge Platz für drei Personen. Foto: Münch
Die Heckansicht des Kia Soul EV. Foto: Münch
Der Name des Autos: Soul wie Seele. Foto: Münch
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