Der elektrische Renault Kangoo Maxi: Genial einfaches Raumwunder Zum Schluss noch ein Franzose. Mit dem Renault Kangoo Z.E. findet unsere Serie über Elektroautos nun ihr Ende. Ein gutes Ende. Denn der Transporter überzeugt durch seine große Flexibilität. Als Kastenwagen oder Hochdachkombi steht der Elektro-Kangoo als Zweisitzer und in der längeren Maxi-Version als Zwei- oder Fünfsitzer zur Verfügung. Damit ist er für Gewerbetreibende ebenso wie für die private Nutzung als Familienkutsche geeignet. KFZ-Meister Manfred Kunz und ich testen die fünfsitzige Maxi-Version. Und die ist das Raumwunder unter den Elektrofahrzeugen. Denn bei flach gelegten Rücksitzen stehen sagenhafte 4600 Liter Laderaum zur Verfügung. Da passen locker vier große Fahrräder und weiteres Gepäck hinein. Mit hoch geklappten Sitzen sind es immer noch 3400 Liter. Binnen Sekunden kann die geteilte Rückbank umgelegt werden. Dann blickt man auf eine stufenlose glatte Ladefläche, die auch durch die beiden hinteren Schiebetüren gut zugänglich ist. Alles genial einfach. Mit 60 PS moderat motorisiert Doch vor lauter Begeisterung über die Funktionalität des Allrounders wollen wir die Fahr- und Verbrauchseigenschaften des Autos nicht vergessen. Also fährt uns Manfred Kunz zum letzten Mal auf unsere gemischte Teststrecke mit Stadtverkehr, Autobahn, Land- und Bundesstraßen. Hier vermissen wir erstmal die Spurtstärke, an die wir uns bei den anderen Elektroautos gewöhnt haben. Mit 60 PS ist der schwere Transporter sehr moderat motorisiert. Und so braucht er aus dem Stand immerhin 20 Sekunden bis 100 km/h. Der Benzin-Kangoo schafft das in 14 Sekunden, hat aber auch 106 PS. Ladefläche lang, Nutzlast groß Mit dem Kangoo Z.E. hat Renault kein Rennpferd, sondern einen Lastesel gebaut. Als solcher allerdings überzeugt er von allen E-Mobilen am meisten. Seine Ladefläche ist 1,83 Meter lang. Seine Nutzlast beträgt 650 Kilo. Kein anderer elektrischer Lieferwagen hat mehr zu bieten. Gute und sichere Straßenlage Mit Ausnahme der Beschleunigung erkennt Manfred Kunz rasch wieder die Vorteile des Elektromobils gegenüber den Verbrennern: „Das Auto fährt sich ruhig, leicht und locker. Es liegt gut auf der Straße. Man hat ein sicheres Fahrgefühl.“ Den Einstieg und den Fahrersitz findet Kunz sehr bequem, die Armaturen klar und übersichtlich. Angetan ist er von der starken Bremswirkung und der Energierückgewinnung, sobald er den Fuß vom Strompedal nimmt. Bei 130 km/h regelt der Kangoo Z.E. ab. Das Fazit des KFZ-Meisters: „Ein ideales Auto für Großfamilien oder Handwerker.“ Sehr günstige Energiekosten Unsere Testfahrten finden an den ungewöhnlich milden Herbsttagen im November 2015 statt, so dass wir Heizung und Klimaanlage kaum brauchen. Damit hat der elektrische Kangoo keinen Nachteil gegenüber den Elektroautos, die wir in den Monaten zuvor testeten. Auf einigen Strecken nutzen den Tempomaten oder den einschaltbaren Eco-Modus. Am Ende ermitteln wir eine durchschnittliche Reichweite von 107 Kilometern mit voller Batterie, die 22 Kilowattstunden fasst. Das ist angesichts der Maße und Gewichte des Fahrzeugs ein guter Wert. Die Energiekosten liegen damit unter fünf Euro für 100 Kilometer. Trotz der relativ hohen deutschen Strompreise. Für ein Nutzfahrzeug dieser Größe ist das unschlagbar günstig.
Manfred Kunz am Steuer des Kangoo. Foto: Münch
Acht Stunden dauert der Ladevorgang an der heimischen Schukosteckdose, wenn die Akkus komplett leer sind. Foto: Münch
Die Anzeigen im Blick des Fahrers mit Tachometer, Batteriefüllstand und aktuellem Stromverbrauch. Im kleinen Display unter dem Tachometer können verschiedene Zahlen abgerufen werden, etwa die Reichweite oder der Kilometerstand. Foto: Münch
Die Hinteransicht des elektrischen Kangoo mit den Hecktüren, die im Verhältnis zwei Drittel zu ein Drittel aufgeteilt sind. Foto: Münch
Unter den Bedienelementen für Radio, Heizung, Lüftung und Klimaanlage ragt ein wuchtiger Hebel empor. Damt werden die verschiedenen Fahrstufen eingestellt: vorwärts, rückwärts, Leerlauf oder die Parkposition. Foto: Münch |
Unser Testwagen: ein nagelneuer Renault Kangoo Z.E. Maxi als Fünfsitzer. Foto: Münch
Bei umgeklappten Rücksitzen steht hier eine große glatte Ladefläche zur Verfügung. Da passen vier große Fahrräder und weiteres Gepäck hinein. Foto: Münch
KFZ-Meister Manfred Kunz schaut sich den Motorraum des Kangoo Z.E. an. Foto: Münch
Der Kangoo an der RWE-Stromtankstelle am Drensteinfurter Bahnhof. Foto: Münch
Auf dem Display in der Mitte zwischen Fahrer und Beifahrer lassen sich die Anzeigen für das Radio, die Navigation, das per Bluetooth angeschlossene Smartphone und für weitere Informationen des Bordcomputers einstellen. Abrufbar sind mehrere Angaben auf einem geteilten Bildschirm oder nur eine Funktion, dann aber ganz groß. Alles kann per Finger auf dem Touchscreen oder auch mit Regelknöpfen in der Mittelkonsole bedient werden. Foto: Münch
Auf der teilbaren Rückbank finden drei Personen bequem Platz. Foto: Münch
Ein Blick in das übersichtliche Cockpit des elektrischen Renault Kangoo. Foto: Münch
Ganz vorn unter einer Klappe mit dem Renault-Logo ist die Strombuchse versteckt. Foto: Münch
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