Die halbelektrischen Zwillinge aus dem Hause General Motors 

Amper ist die Einheit für die Stromstärke, Volt für die Spannung. Beides hat also mit Elektrizität zu tun. Als Autos sind der Opel Ampera und der Chevrolet Volt sogar technisch absolut identisch. Die Plug-In-Hybride aus dem Hause General Motors sind sozusagen eineiige Zwillinge. Beide Autos waren Vorreiter, als sie im Jahr 2011 auf den Markt kamen. 
 
Das war damals für einen langjährigen Unterstützer der Elektromobilität ein großer Moment. Joan Hendrik Rüschkamp, Chef eines traditionellen Autohauses, förderte die Bastler der Solar- und E-Mobile schon zwei Jahrzehnte lang, als 2011 ausgerechnet sein Mutterkonzern Opel mit dem Ampera als einer der ersten Hersteller ein elektrisches Großserienmodell auf den Markt brachte.
 
Zum ersten Mal im Elektroauto
 
Ich war begeistert, als ich den Ampera wenige Tage vor dem Verkaufsstart in Deutschland im Oktober 2011 und noch einmal ausgiebig im Januar 2012 testen durfte. Ich saß zum ersten Mal in einem Elektroauto. Das war mitten im Winter, fand also unter ganz anderen Bedingugnen statt als die anderen Tests auf diesen Seiten, die wir alle im Sommer bzw. im Herbst 2015 durchgeführt haben. Hier mein damaliger Bericht, der am 11. Januar 2012 in den Ruhr Nachrichten erschien:
 
Das war Fahrspaß pur
 
"Ein Wochenende Ampera: Das waren 233 Kilometer Autofahren der Zukunft. Fahrspaß pur und ganz neue Erfahrungen. Eine Woche vor der offiziellen Premiere des Opel Ampera stellte uns das Autohaus Rüschkamp in Selm von Freitagabend bis Montagmorgen ein nagelneues Modell des Elektrofahrzeugs zum Probefahren zur Verfügung.   
 
Innen Raumschiff Enterprise
 
Abgesehen davon, dass das Auto auf Schritt und Tritt Aufsehen erregt, bereiten vor allem die Technik und das Fahrverhalten Spaß. Von außen sieht er noch aus wie ein sportlicher PKW, von innen schon eher wie Raumschiff Enterprise mit den vielen Lichtern und den beiden Displays. Vollends kommt Freude auf, wenn der Opel den Porsche an der Ampel lautlos stehen lässt. Der 150-PS-Elektromotor schnurrt steil nach oben,  Fahrer und Beifahrer versinken in den Sitzen.   
 
Auto wird zum Lerncomputer   
 
Doch Vorsicht: Der nächste Blitzer ist nah. Und mit dem Bleifuß auf dem Gaspedal sollte man den Ampera ja gerade nicht fahren. Denn eigentlich ist er kein Ego kitzelnder Sportwagen, sondern ein ökologisches Fahrzeug, eines der neuesten Generation.   Und sobald der Fahrer wieder zur Vernunft gekommen ist, bleibt der Ampera zwar ein wunderbares Spielzeug mit ganz viel Elektronik, die sich zum großen Teil selbst erklärt. Vor allem aber wird er zum Lerncomputer.    
 
Defensives Fahren lohnt sich
 
Denn bei rasanter Fahrweise leert sich die Batterie rasch, vor allem im Winter beim ständigen Betrieb von Heizung, Scheinwerfern und Scheibenwischern. Doch genauso schnell, wie der Strom verbraucht ist, so schnell lernt der aufmerksame Pilot im Cockpit auch, wie es sparsamer geht: dass man Heizung, Sitzheizung und Klimaanlage nur so weit nutzt, wie es nötig ist. Und vor allem, dass sich defensives Fahren – am besten mit Tempomat – am Ladeanzeiger der Batterie enorm bemerkbar macht.   
 
500 km mit Strom und Benzin
 
Am Ende des Wochenendes ist eines klar: Der Ampera ist ein Auto der Zukunft. Er könnte auch ein Auto mit Zukunft werden, wenn ihn sich Otto Normalverbraucher eines Tages leisten kann. Der gute alte Otto-Motor sorgt dafür, dass ein Problem gelöst ist: die Reichweite. Denn als Generator sorgt er dafür, dass die Batterie immer geladen werden kann. Das reicht dann mit einer kleinen Tankfüllung für immerhin 500 Kilometer. Rollt der Ampera dagegen nur elektrisch, dann muss er nach einer Fahrt von Selm nach Haltern und zurück sofort wieder an die heimische 220 Volt-Steckdose. Im Sommer kommt er wohl ein gutes Stück weiter."

Meine erste ausgiebige Testfahrt mit dem Opel Ampera am 8. Januar 2012.                                       Archivfoto: Woesmann

 

Alte Ampera gibt`s nur noch ab Werk Der neue Ampera-e kommt 2017

Der Opel Ampera und der Chevrolet Volt sind technisch völlig gleich. Der Ampera wird seit 2014 nicht mehr gebaut. Als Neuwagen stehen nur noch die bereits produzierten Fahrzeuge im Werk zur Verfügung. Sie können über das Autohaus Rüschkamp in Lüdinghausen bezogen werden.  Gebrauchte Opel Ampera und Chevrolet Volt werden in den Verkaufsportalen im Internet angeboten.

Doch im Frühjahr 2017 werden Opel und General Motors die neuen rein elektrischen Brüder Ampera-e und Chevrolet Bolt mit einer Reichweite von mehr als 400 Kilometern auf den Markt bringen. Beim Pariser Autosalon 2016 stellte Opel den Ampera-e erstmals vor. Mehr dazu beim Klick auf die folgende Seite:

Der neue Ampera

Die technischen Zwillinge Volt und Ampera.            Foto: GM

 

Der Autor dieser Seite bei der Testfahrt  im Opel Ampera am 8. Januar 2012.                                        Archivfoto: Woesmann

 

Ein Zündschloss sucht man beim Ampera vergebens. Er wird mit dem Powerknopf gestartet.              Archivfoto: Woesmann

 

Die wichtigsten Daten

  • Leistung des Elektromotors: 150 PS
  • Generator (Range Extender): 73 PS
  • Akku-Kapazität: 16 Kilowattstunden
  • Größe Benzintank: 35 Liter
  • Elektrische Reichweite im Test: 53 km
  • Herstellerangabe (NEFZ): 40 bis 80 km
  • Kombinierte Reichweite: rund 500 km
  • Beschleunigung von 0 auf 100 in 9 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 161 km/h
  • Kofferraumvolumen: 310 Liter
  • Ladezeit Haushaltssteckdose: 6 Stunden
  • Mit Ladestation zu Hause: 4 Stunden
  • Neupreis: ab 38620 Euro
 

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