Der smart fortwo electric drive Nach einem sündhaft teuren Spupersportwagen, einem Schönwetter-Spaßmobil und drei familientauglichen Elektroautos testen wir nun einen zweisitzigen Zweitürer mit Steilheck – den smart fortwo electric drive. Der RWE-Konzern stellte uns den Wagen freundlicherweise für eine Woche zur Verfügung. Die Kleinschreibung stammt übrigens vom Hersteller, passt in diesem Fall aber durchaus zu den Maßen des Fahrzeugs. Natürlich kennen unser Experte, der Drensteinfurter KFZ-Meister Manfred Kunz, und ich den Winzling aus dem Daimler-Konzern schon lange. Und äußerlich unterscheidet sich das E-Mobil nur wenig von der Benzin- oder Dieselvariante. Aber das Innenleben ist komplett anders. Für zwei Personen genug Platz Nachdem wir bei unseren letzten geräumigen Testfahrzeugen wenig Mühe mit dem Einsteigen hatten, sind wir in dieser Hinsicht nun ein wenig skeptisch. Aber die Türen sind groß und für zwei Personen bietet das Auto absolut genug Platz. Das Kofferraum-Volumen umfasst immerhin 195 Liter. Doch auch beim Smart geht es uns in erster Linie um das Fahrverhalten und die Verbrauchswerte. Also drehen wir den Schlüssel und rollen - wie immer leise - auf unsere Teststrecke. Mal wieder bei strömendem Regen. Spritzig, wendig und gehorsam Wir wissen, wie spritzig Elektrofahrzeuge den Tritt aufs Strompedal quittieren. Bei dem Kleinwagen sind wir trotzdem wieder überrascht. Mit 75 PS ist er gut motorisiert und beschleunigt in elf Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Beim Fahrverhalten haben wir wenig zu meckern. Der Kleine ist wendig. Er reagiert gehorsam auf alle Kommandos. Auch auf der nassen Fahrbahn stellt Manfred Kunz fest: „Die Straßenlage ist optimal. Das Auto ist straff gefedert und liegt gut in der Kurve. Die Lenkung ist griffig.“ Die Bremse reagiere zwar nicht so direkt wie bei den bisherigen Testwagen, sei aber absolut sicher. Zufrieden ist der Experte auch mit der ruhigen Fahrt des Smart: „Er hält konstant die Geschwindigkeit, obwohl ich das Strompedal nur leicht berühre.“ Als Stadtmobil wie geschaffen Wir sitzen in einem ausgereiften Fahrzeug. Denn schon im Jahr 2008 startete der Daimler-Konzern einem Großversuch mit dem Smart-Stromer als Einstieg in seine E-Mobilität. Nun gibt es ihn bereits in dritter Generation und die Kinderkrankheiten sind abgestellt. Für das Konzept des Stadtmobils ist die Elektrovariante wie geschaffen. Wenige würden mit einem Smart längere Autobahnfahrten unternehmen, schon gar nicht weiter weg in den Urlaub fahren. Enge Parklücken kein Problem Doch auf kurzen Strecken und in Städten hat er seine Stärken. Schließlich passt er in engste Parklücken. Nicht umsonst wird er gern als Pizza-Taxi oder für andere Botendienste genommen. So ist man zum Beispiel beim Medienhaus Lonnemann in Selm längst von den Vorteilen des E-Smarts überzeugt und setzt ihn für Fahrten nach Münster oder in den Kreisen Unna und Coesfeld regelmäßig ein. Ladestopps an RWE-Stationen Der Akku ist nicht riesig, ermöglicht aber eine Reichweite von rund 110 Kilometern. Das haben wir als Durchschnittswert in unserer Testwoche errechnet. Die vom Hersteller angegebenen 145 Kilometer haben wir nicht annähernd erreicht. Aber das galt für unsere anderen Testautos bisher auch. Bewegt man sich längere Zeit mit der Maximalgeschwindigkeit von 125 km/h, dann ist die Batterie in Windeseile leer. Deshalb habe ich für die Testfahrt nach Düsseldorf diesmal eine etwas andere Route ausgewählt und einen einstündigen Zwischenstopp an der RWE-Ladesäule in Essen-Steele eingelegt. Schnellladung ist möglich Ein großer Pluspunkt sticht heraus: Mit einer leistungsstarken Wallbox zum Preis von rund 850 Euro verkürzt sich die Ladezeit des E-Smart zu Hause ganz enorm auf eine Stunde.
Der Elektro-Smart an der RWE-Ladesäule in Essen-Steele . Foto: Münch
Ein Blick in den Kofferraum. Drei Getränkekisten würden hinein passen. Die geöffnete Klappe lässt sich als Abstellfläche nutzen. Foto: Münch
Für Fahrer und Beifahrer bietet der kleine Smart ausreichend Platz. Foto: Münch |
An der RWE-Stromtankstelle am Drensteinfurter Bahnhof übergibt RWE-Regionalbetreuer Manfred Rickhoff (l.) den E-Smart an WA-Mitarbeiter Matthias Münch. Foto: Meering
Blick ins Cockpi des E-Smart. Foto: Münch
Von den gelben Zahlen unter dem Tacho ist die dritte Reihe die wichtigste. Sie gibt die Restreichweite des Autos an. In diesem Fall sind es noch 109 Kilometer. Foto: Münch ![]()
Der Motor ist im Heck unter dem Kofferraum. Foto: Münch
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Der Zeiger links gibt den Ladestand der Batterie an. Auf der rechten Skala werden der Energieverbrauch während der Fahrt bzw. die Stromrückgewinnung angezeigt. Foto: Münch
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Die Ladebuchse des E-Smart ist hinten rechts. Foto: Münch
Der gut erkennbare Bildschirm für Radio, Navigation und weitere Funktionen des Autos. Foto: Münch
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