Zeitungsgeschichten 

 

 
Der Mercedes GLC F-Cell an der Wasserstoff-Tankstelle am Kamener Kreuz.      Foto: Hesse
 

Weltweit einzigartige Hybridtechnik: GLC F-Cell von Mercedes 

Hans Hesse fährt exklusiven Wasserstoff-Elektro-PKW

Seit September 2019 rollt ein exklusives Fahrzeug über Drensteinfurts Straßen: ein Elektroauto, dessen Akku nicht nur an der Steckdose aufgeladen werden kann, sondern auch mit einer Brennstoffzelle an Bord. Die produziert Strom aus mitgeführtem Wasserstoff und dem Sauerstoff  der Luft. Hinten raus kommt sauberes Wasser. Der Drensteinfurter Hans Hesse gehört zu den Ersten, die diesen PKW fahren dürfen.

Die Rede ist von einem Mercedes GLC F-Cell, den der Daimler-Konzern seit ein paar Wochen an einen kleinen Kundenkreis ausliefert. Dieses Wasserstoff-Plug-in-Hybrid-Auto ist weltweit einzigartig. An die Kombination von aufladbaren Batterien und Brennstoffzelle hat sich sonst noch niemand gewagt.

Familie elektrisch unterwegs

Für Hans Hesse ist das natürlich auch etwas Besonderes,  dennoch aber kein komplettes Neuland. Er fährt er schon länger einen E-Golf. Auch weitere Familienmitglieder sind rein elektrisch unterwegs.

Rekuperation beim Bremsen

„Es macht einfach Spaß“, sagt Hesse. Wie fast alle Elektroautos gleitet auch sein F-Cell-Mercedes sanft und stabil in der Straßenlage, andererseits kraftvoll in der Beschleunigung durch den Verkehr. Hans Hesse fährt immer elektrisch, gewinnt Energie beim Bremsen und Bergabfahren zurück. Für den Weg zur Arbeit in Hamm und zurück reicht die Batterieladung allemal. Erst wenn der Akku auf Null steht, schaltet sich die Brennstoffzelle lautlos ein und zieht Wasserstoff aus dem Tank. Die H2-Reichweite beträgt 430 km. Die Batterie bringt zusätzlich 50 km.

Kleines Netz von Tankstellen

Viele Wasserstoff-Tankstellen gibt es noch nicht. In Deutschland sind es derzeit rund 100, in allen Nachbarländern noch viel weniger. Da hat der Unternehmer Hesse fast den idealen Standort. Von seinem Betrieb in Hamm sind es 20 Kilometer zur nächsten Wasserstoff-Tankstelle am Kamener Kreuz, von seinem Stewwerter Wohnhaus zur H2-Station in Amelsbüren sogar noch weniger.

Tankvorgang 5 bis 10 Minuten

Für seinen ersten Tankvorgang in Kamen brauchte er rund zehn Minuten. „Wenn alle Handgriffe sitzen“, sagt Hesse, „dauert es wohl nur noch halb so lange. All so oft wird das aber gar nicht nötig sein. Im normalen Alltag dürfte eine Akkuladung für die meisten Fahrten ausreichen. Und dann kann der Mercedes wieder Ökostrom tanken. Den produziert Hesse privat in Drensteinfurt und demnächst mit einer großen Solaranlage auf dem Firmendach in Hamm.

 

Sieht aus wie ein ganz normales Auto: Die Heckansicht des Wasserstoff-Mercedes mit dem E-Kennzeichen.        Foto: Münch

 

Am Steuer des GLC F-Cell Mercedes spürt der Fahrer die  optimale Straßenlage des durch Akkus und Brennstoffzelle sehr schweren Auto.                       Foto: Hesse

 

Die Armaturen des Wasserstoffautos sind übersichtlich angeordnet.       Foto: Münch

 

Zwei E-Autos mit ganz unterschiedlichen Konzepten: der Wasserstoff-Hybrid-Mercedes neben einem rein elektrischen Renault Zoe.                           Foto: Münch

 

Der Autor dieses Artikels nach der Testfahrt.                                 Foto: Hesse

Der Besitzer des  Wasserstoffautos nach der Testfahrt.                          Foto: Münch

 

Hier ein Link zu einem Artikel in den Westfälischen Nachrichten

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Hans Hesse lädt seinen Mercedes F-Cell an der öffentlichen Stromtankstelle am Drensteinfurter Bahnhof.                                            Foto: Münch

 

 

Der Stromanschluss für den Typ 2-Stecker st hinten rechts am Auto.                       Foto: Münch

 

Mit 700 bis 800 bar tankt das Auto Wasserstoff. 4,4 Kilo passen in den Tank.             Foto: Münch

 
 
Sensoren und Satellitentechnik machen das möglich: ein Bild der Rückfahrkamera (rechts) im Mercedes GLC F-Cell und eine Sicht von oben auf das Auto (links).                           Foto: Münch
 
 

Mit dieser Karte wird der Wasserstoff bezahlt. Das Navi des Autos oder spezielle Handy-Apps führen zu den H2-Tankstellen.           Foto: Münch

 
Ein Blick unter die „Motorhaube“ des Wasserstoff-Mercedes.                                          Foto: Münch
 
 
Hans Hesse an dem H2-Hybrid-Elektroauto. Es hat ein Stuttgarter Kennzeichen, weil Mercedes das Fahrzeug nur vermietet.              Foto: Münch
 
 
 
 

Die wichtigsten Daten

  • Rund 84.000 reine Elektroautos zählte das Kraftfahrtbundesamt Mitte 2019 in Deutschland. Rund 67.000 betrug die Zahl der Plug-in-Hybride..
  • Rund 400 Wasserstofffahrzeuge waren Mitte 2019 in ganz Deutschland zugelassen. Bei einem Gesamtbestand von 64,8 Millionen war das ein Anteil von 0,0006 Prozent. Beim E-Auto waren es immerhin 0,2 Prozent.
  • Der F-Cell von Mercedes ist ein spezieller Plug-in-Hybrid. Statt Diesel oder Benzin tankt er Wasserstoff. Nur wenige Hundert Exemplare bringt Daimler in Umlauf. Verkauft wird das Auto nicht, nur an ausgewählte Kunden und Partner vermietet. Nach vier Jahren gibt man das Auto zurück.
  • 799 Euro beträgt die Mietrate für den GLC F-Cell im Monat ohne Anzahlung. Enthalten sind in dem Preis Wartung, Versicherung und alles andere. Als Zusatzkosten fallen nur die Tankrechnungen für Wasserstoff an. Ein Kilo kostet 9,50 Euro. Damit kommt das Auto rund 100 Kilometer weit.
  • 200 PS Leistung bringt der GLC F-Cell auf die Straße. Zwei Tanks aus Karbonfasern sind im Boden des Fahrzeus verbaut. Sie fassen 4,4 Kilogramm Wasserstoff. Der Lithium-Ionen-Akku fasst 13,8 Kilowattstunden. Er kann an einer  Wallbox oder einer öffentlichen Ladestation in anderthalb Stunden mit Strom gefüllt werden. An einer normalen Haushaltssteckdose dauert es sechs Stunden.

 Und nichts Sensationelleres gibt es in der Welt als die Zeit, in der man lebt!