Vom exotischen Charme bis zur Großserienreife - Das Engagement des Autohauses Rüschkamp Bei einem Autohändler alter Schule, der mit Benzin- und Dieselfahrzeugen groß geworden ist, denkt man nicht unbedingt an die Förderung von Elektromobilität. Noch vor zehn Jahren wurde ein solches Engagement in der KFZ-Branche als exotisch belächelt. Aber daran hat sich Joan Hendrik Rüschkamp nie gestört. Längst darf er sich bestätigt fühlen. Denn mittlerweile bieten fast alle großen Autohersteller über 20 verschiedene elektrische Modelle an. Und jedes Jahr werden es mehr. Aber drehen wir die Uhr fast ein Vierteljahrhundert zurück. Anfang der 90er Jahre begann die Firma Rüschkamp intensiv mit ihrer Unterstützung für die Pioniere der Solar- und Elektromobilität im Ruhrgebiet und im Münsterland. Federführend war Joan Hendrik Rüschkamp an der Tour de Ruhr beteiligt, bei der Tüftler und Bastler ihre E-Mobile einem größeren Publikum präsentierten. Die Tour de Ruhr Das erste Fahrzeug von Rüschkamp, das in die Geschichte der Tour de Ruhr einging, war ein mini-EL City Cabrio. Ab 1993 fuhr es – gesponsert von den Firmen Rethmann und Axicon – bei den Rallyes für Elektrofahrzeuge mit. Im Jahr 2000 stiftete es Rüschkamp dem Gymnasium Canisianum in Lüdinghausen, das Sunny-Cani-Team der Schule setzte die Tradition fort, gefördert vom Autohaus Rüschkamp. Der Hotzenblitz Im Jahr 1993 wurde Joan Hendrik Rüschkamp Hotzenblitz-Vertragshändler. Der Hotzenblitz ist ein deutsches Elektroauto, das von der 1990 gegründeten Hotzenblitz Mobile GmbH & Co. KG in Ibach im Hotzenwald entwickelt und von der Hotzenblitz Thüringen Mobile GmbH in im thüringischen Suhl von 1993 bis 1996 produziert wurde. Noch heute steht ein roter Hotzenblitz als Museumsstück in der Ausstellungshalle der Firma Rüschkamp in Lüdinghausen. Eventuell zieht er bald um nach Bonn ins Museum für deutsche Geschichte. Meilenstein Opel Ampera Für Joan Hendrik Rüschkamp war es eine besondere Genugtuung, dass im Jahr 2011 gerade sein Mutterkonzern Opel mit dem Ampera das erste elektrische Großserienmodell auf den Markt brachte und damit für einen ersten kleinen Durchbruch sorgte. Auch ich war begeistert, als ich den Ampera wenige Tage vor dem Verkaufsstart in Deutschland im Oktober 2011 und dann noch einmal ausgiebig im Januar 2012 testen durfte. Projekt der Ruhr Universität In den Jahren 2013 und 2014 stellte das Autohaus Rüschkamp mehrere Opel Ampera für ein Projekt der Ruhr-Universität Bochum zur Elektromobilität zu günstigen Mietpreisen zu Verfügung. Einer der Teilnehmer war Pater Altfried Kutsch, der Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde in Cappenberg. Aktuell vier Elektromodelle Mittlerweile hat das Autohaus Rüschkamp vier ausgereifte Elektroautos im Angebot: neben dem Ampera noch den baugleichen Bruder Chevrolet Volt sowie von Peugeot den Kleinwagen iOn (fast baugleich mit dem Citroën C Zero und dem Mitsubishi i-MiEV) sowie das Nutzfahrzeug Partner Electric, das wiederum baugleich mit dem elektrischen Citroën Berlingo ist. Für unsere Testreihe stellte bzw. stellt uns das Autohaus Rüschkamp folgende Elektrofahrzeuge zur Verfügung: Peugeot iOn, Peugeot Partner Electric, Chevrolet Volt und vor vier Jahren schon den Opel Ampera. Regenerative Energien Zum ökologischen Engagement der Firma Rüschkamp gehört neben der Förderung von E-Mobilität auch der Einsatz für erneuerbare Energien. So betreibt das Unternehmen ein Blockheizkraftwerk in der Selmer Filiale, mehrere Photovoltaikanlagen auf seinen Firmendächern, Solarcarports und eine Windenergieanlage. Kostenlose E-Tankstellen Das bedeutet, dass der Strom, den Elektroautos bei Rüschkamp tanken, rein rechnerisch komplett aus regenerativer Energieerzeugung stammt. An jedem der fünf Standorte des Autohauses in Lüdinghausen, Selm, Werne, Lünen und Dortmund steht eine Ladestation mit je vier Steckdosen zur Verfügung. Der Clou an der Sache: Besitzer von E-Mobilen können ihre Akkus dort kostenlos aufladen. Fünf Hochvolt-Techniker Elektroautos gehören auch zum Car-Sharing-Angebot, in das Rüschkamp 2009 eingestiegen ist und das die Firma in Kooperation mit überregionalen Partnern betreibt. Zu guter Letzt verfügt das Autohaus nicht nur über viel Erfahrung beim Verkauf von Elektroautos, sondern auch beim Service. Fünf KFZ-Mechatroniker haben bereits erfolgreich Hochvolt-Seminare absolviert. Eine ganze Menge, bedenkt man, dass die meisten Werkstätten nicht mal einen technischen Experten für Eletrofahrzeuge haben.
Ein Peugeot iON tankt an der Schenellladestation bei Rüschkamp in Lüdinnghausen. Foto: Münch
Der Peugeot Partner Electric, den die Stadt Lüdinghausen für ihren Bauhof bei der Firma Rüschkamp gekauft hat. Foto: Münch | Ein Stück Geschichte der Tour de Ruhr: das mini-EL City Cabrio der Firma Rüschkamp.
Joan Hendrik Rüschkamp vor dem Hotzenblitz in seinem Autohaus in Lüdinghausen. Er wurde von 1993 bis 1996 in Suhl gebaut. Rüschkamp war Vertragshändler. Foto: Münch Ein Bild von meiner ersten ausgiebigen Testfahrt mit dem Opel Ampera in Selm und Umgebung. Foto: Woesmann
An den Standorten des Autohauses Rüschkamp in Selm, Lünen, Lüdinghausen, Werne und Dortmund können alle Elektroautos kostenlos geladen werden. Foto: Münch
Die Ladestation bei Rüschkamp in Selm Foto: Münch
Informationstafel des Autohauses Rüschkamp über seine Angebote in Sachen E-Mobilität. Foto: Münch
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Und nichts Sensationelleres gibt es in der Welt als die Zeit, in der man lebt!