Elektroautos als mobile Stromspeicher für Wind- und Solarenergie

Windkraftanlagen laufen auch nachts und produzieren viel Strom, wenn wenig gebraucht wird. Überschüssige Energie liefern die Anlagen bisweilen auch tagsüber, wenn der Wind kräftig weht. Entsprechendes gilt für Solaranlagen. Scheint die Sonne stark, produzieren die vielen Photovoltaik-Module auf den Dächern mehr Energie als in diesem Moment benötigt wird.

Um die umweltfreundlichen Energien weiter auszubauen, bedarf es intelligenter Lösungen und vor allem einer großen und flexiblen Speicherkapazität. In riesigen Batterieblöcken, Pumpspeicher-Kraftwerken oder anderen Anlagen muss die Energie aus Windrädern und Solaranlagen sozusagen zwischengelagert und bei Bedarf wieder ins Netz gespeist werden.

Rückspeisung aus dem Wagen

Hierbei können auch Elektroautos eine wichtige Funktion übernehmen: als mobile und dezentrale Stromspeicher. Elektrofahrzeuge in großer Zahl könnten einen idealen Puffer bilden für intensive Produktionsphasen regenerativer Energien. Vor allem für Windstrom in der Nacht. Denn nachts werden die meisten Elektroautos geladen. Noch interessanter wird das Ganze, wenn Elektroautos den so gespeicherten Strom nicht nur selbst verbrauchen, sondern auch für eine andere Nutzung wieder abgeben können. Denn sie sind - wie andere Autos auch - nicht ständig unterwegs, sondern stehen oft für Stunden ungenutzt herum.

Bidirektionalität gestartet

Das Zauberwort für diese Nutzung heißt "Bidirektionalität" und meint die Lade- und Entladefähigkeit des Elektrofahrzeugs in beide Richtungen. Die Möglichkeiten dieser Technik haben zwei japanische Hersteller erkannt: Mitsubishi und Nissan. Sie sind bereits in das Zeitalter der Bidirektionalität gestartet. Mitsubishi hat den i-MiEV und den Plug-in-Hybrid Outlander rückspeisefähig gemacht. Nissan hat die Bedirektionalität in seinem PKW Leaf und seinem Nutzfahrzeug e-NV200 verwirklicht.

Aus dem Schell-Ladeanschluss

Möglich wird das mit der CHAdeMO-Technik, dem japanischen Schnell-Ladeanschluss der Elektroautos. Nissan arbeitet zu diesem Zweck mit den Firmen Endesa und  The Mobility House zusammen. Auch Mitsubishi nutzt die Endesa-Technik. Über die bidirektional ladefähige Schnell-Ladestation von ENDESA steuert die Anlage die Fahrzeugbatterie kontrolliert an und entnimmt so dem Elektroauto Strom zum Beispiel für elektrische Geräte im Wohnhaus oder im Büro. Ausführliche Informationen über diese Technik gibt es in den drei Online-Beiträgen, die beim Klick auf eine der folgenden drei CHAdeMO-Ladebuchsen erscheinen. Der CHAdeMO-Ladestandard wurde in Japan entwickelt und wird in japanischen und koreanischen Modellen sowie bei Tesla, Peugeot und Citroen eingesetzt.

 

   

CHAdeMO-Ladebuchsen.              Foto: Münch

 

Rückspeisefähig: der Nissan e-NV200.                 Foto: Münch

 

Rückspeisefähig: der Mitsubishi i-MiEV.                Foto: Münch

 

Rückspeisefähig: der Nissan Leaf.                         Foto: Münch

 

Rückspeisefähig: der Mitsubishi Outlander.    Foto: Mitsubishi

 

"Vehicle 2 Grid"   heißt   die  bidirektionale   Ladetechnik  von Endesa,  mit  der  Nissan   und  Mitsubishi  ihre   Elektroautos rückspeisefähig machen.                                        Foto: Endesa

 

 

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