Auf dieser Seite veröffentliche ich Anregungen, Kommentare, Ergänzungen und Kritik zu meinen Beiträgen über Elektroautos oder ganz allgemein zur Elektromobilität. Ich würde mich freuen, wenn mir möglichst viele Leser solche Beiträge an folgende E-Mail-Adresse schicken würden: matthias.muench@web.de

Ein  elektrischer  Ford  Focus  an  einer  Stromtankstelle  der Stadtwerke in Düsseldorf.                                         Foto: Münch


Manuel Dobratz schreibt: 
 

  • E-Smart im Vorteil gegenüber dem Diesel: Zunächst möchte ich etwas zum Inhalt des Videos vom E-Smart anmerken: Darin sagt der Tester, dass ein Diesel-Smart im Verbrauch genauso teuer sei wie der E-Smart und dass es somit, außer dem Umweltschutz, keinen Sinn machen würde, einen E-Smart zu kaufen. Dazu möchte ich folgendes sagen: Es wurden im finanziellen Vergleich die Steuern komplett vergessen. So ist aktuell ein E-Auto von den Steuern befreit, wohingegen ein Diesel die höchsten Steuern aufweist. Die Steuerbefreiung gilt bei Neuanmeldungen für 10 Jahre, wenn das E-Auto bis zum 31.12.2020 angemeldet wird. Nachzulesen an dieser StelleHinzu kommen die bei einem Verbrenner höheren Wartungskosten im Vergleich zu einem E-Auto. Je nach Kilometerlaufleistung kann sich ein E-Smart also auch finanziell durchaus lohnen, was aber im Video leider nicht erwähnt wird.

 

  • Dieselabgase erregen Krebs: Nach Untersuchungen der WHO wurde im Juni 2012 die Gefahr durch Dieselabgase auf krebserregend erhöht. Die Bewertung von Benzinabgasen wurde bei "möglicherweise krebserregend" belassen. Grund für die neue Einstufung der Gesundheitsgefahr durch Dieselabgase sind neuere Studien der IARC (International Agency for Research on Cancer, eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation WHO). Das sollte alleine schon Grund genug sein, um auf ein Dieselfahrzeug zu verzichten.

 

  • Legale Tricks führen in die Irre: Bei den Abgaswerten werden oft Laborwerte ermittelt, bei denen sogar noch einige Tricks erlaubt sind. In Wirklichkeit, also im echten Alltagsgebrauch, sind die Werte von Verbrennern oft deutlich schlechter als der vom Hersteller angegebene Wert. Hier ein Beispiel für die Tricks der Autobauer.

 

  • Warum das Elektroauto EV1 sterben musste - Der Film: In den 90er Jahren wurde in Kalifornien das Emissionsschutzgesetz verschärft. Darauhin hat GM das Elektroauto EV1 gebaut. Was dann passierte ist wirklich kurios. Die Kunden konnten das Auto nur leasen, nicht kaufen. Als die Leasingzeit abgelaufen war, wollten die Kunden das Fahrzeug behalten, weil es so gut funktioniert hat. Aber GM hat alle Fahrzeuge wieder eingezogen und verschrottet. Es wurde sogar ein Film dazu gedreht, mit dem Namen "Warum das Elektroauto sterben musste". Dieser ist auf youtube zu finden, leider in 15-Minuten-Blöcken aufgeteilt. Der ganze Film dauert ca. zwei Stunden. Bis vor kurzem war auch der komplette Film dort zu finden. Hier der erste Teil:

                       

 

  • Elektroautos vor den Benzinkutschen: Viele wissen gar nicht, dass die Auto-Mobilität elektrisch begonnen hat. Streng genommen gab es vorher schon Dampfwagen, aber nur sehr wenige und diese waren umständlich zu handhaben. Den Durchbruch schaffte erst das Elektroauto und erst Jahre später wurde von Benz ein Auto mit Verbrenner gebaut. In der Anfangszeit gab es mehr E-Autos auf den Straßen als Verbrenner. Zur Geschichte der Elektroautos siehe auch diesen Beitrag auf Spiegel online.

 

  • 1899 fuhr ein E-Auto als erstes schneller als 100 km/h: Das erste Patent auf einen Verbrenner hatte 1886 Carl Benz (Patentanmeldung am 29. Januar 1886). Deshalb wird Benz häufig als Erfinder des Autos angesehen, das ist er aber technisch gesehen nicht. Denn schon Jahre vorher wurden Dampfwagen und E-Autos gebaut. Und diese hatten auch beachtliche Leistungen vorzuweisen. So hat im Jahre 1899 ein Elektroauto als erstes Fahrzeug die 100 km/h Marke geknackt. Die Verbrenner schafften dies erste einige Zeit später. Und die Reichweite der E-Autos konnte sich ebenfalls sehen lassen und stand denen der Verbrenner in den Anfangsjahren in nichts nach. So wurden bis 80 km Reichweite erziehlt. Man muss allerdings dazu sagen, dass die Autos damals auch noch nicht so schnell fuhren. Das spart eine Menge Energie. Denn der Luftwiderstand wächst nicht linear sondern quadratisch zur Geschwindigkeit.

 

  • Ironie des Schicksals: Es ist eine Ironie der Sache selbst, dass mit dem Anlasser gerade der Elektromotor dazu verhalf, das E-Auto von der Straße zu verdrängen und dem Benziner den Vorrang zu geben. Hintergrund ist folgender: Früher mussten Autos mit Verbrennungsmotor noch von Hand angekurbelt werden. Der Anlasser wurde erst gegen 1912 erfunden. Das Ankurbeln war nicht gerade leicht und auch nicht ganz ungefährlich. Wenn der Motor ansprang, konnte es passieren, dass die Handkurbel einen Gegenschlag ausführte. Hatte man dann noch seine Hand daran, dann passierte es immer wieder, dass es sogar zu Verletzungen gekommen ist. Der elektrische Anlasser (Elektromotor + Batterie) löste das Problem. Man kann sagen, dass die Batterie und der E-Motor dem Benziner zum Sieg verhalfen, eine Ironie an sich.

 

  • Elektroauto, Boot und U-Boot zugleich: Mir ist noch folgendes Superauto eingefallen - der sQuba von Rinspeed. Das ist mehr als nur ein E-Auto. Es ist zugleich Boot und U-Boot. Alles voll elektrisch versteht sich. Aber sehen Sie selbst: Der sQuba von Rinspeed. Und hier weitere Informationen über den  sQuba auf Wikipedia. Es ist zwar nur ein einziges Exemplar davon hergestellt worden und kaufen kann man dieses auch nicht. Aber das zeigt eindrucksvoll, was möglich ist. Wasser und Strom soll man nie zusammen bringen, sonst gibt es einen Kurzschluss. Hier aber sieht man, dass es auch anders geht.

 

  • Geniales Auto zum stolzen Preis: Ein weiteres beeindruckendes E-Auto ist der Concept One. Das Auto  ist  für knapp eine Million Euro zu kaufen. Die technischen Daten und Eigenschaften des sQuba  und des Concept One suchen Ihresgleichen. Diese beiden Fahrzeuge sind meiner Meinung nach die genialsten E-Autos bzw. Autos überhaupt.

 

  • 30 Vorteile von E-Autos:
    1. sie brauchen keine fossilen, nur begrenzt vorhandenen Treibstoffe
    2. vor Ort keine gesundheitsschädlichen Abgase
    3. Elektromotoren haben den höchsten Wirkungsgrad
    4. können kein Öl oder Treibstoff verlieren
    5. bessere Fahrstabilität durch individuelle Radsteuerung
    6. schnellere Beschleunigung als Verbrenner
    7. deutlich wartungsärmer als Verbrenner
    8. deutlich günstiger im Verbrauch
    9. die ersten Jahre steuerbefreit
    10. auch in geschlossenen Räumen benutzbar
    11. kann auch zuhause geladen werden
    12. sehr leise, im Stand komplett geräuschlos (kein Leerlauf)
    13. kein Schalten nötig, auch kein Automatikgetriebe
    14. Strom kann 100% regenerativ, somit unbegrenzt produziert werden
    15. keine AU notwendig, das spart Zeit und Geld
    16. auch mit Brennstoffzelle kombinierbar
    17. Rekuperation von Bremsenergie möglich
    18. neue Bauweisen möglich (mehr Wendigkeit oder faltbare Autos) siehe Hiriko
    19. mit Ökostrom zu 100% klimaneutral
    20. bei großen Stückzahlen billiger als Verbrenner
    21. keine Explosionsgefahr beim laden durch Benzindämpfe
    22. beim laden darf man sein Handy weiter benutzen
    23. E-Motoren sind deutlich haltbarer als Verbrenner
    24. Werkstätten sind sauberer und stinken nicht nach Benzin
    25. ein E-Auto hat keine Vibrationen
    26. verbraucht im Stand keine Energie
    27. kann auf Parkplätzen geladen werden, teilweise kostenlos
    28. technisch ist auch ein Laden ohne Kabel möglich (induktiv)
    29. E-Autos können nicht „abgewürgt“ werden wie Verbrenner
    30. selbst als U-Boot verwendbar, z.B. sQuba (siehe Bilder)

     

   Der Rinspeed sQuba an Land und im Wasser.                                   Fotos: Flickr

 

  • Zero Emissions Race 2010 im Kreis Warendorf: „In 80 Tagen um die Welt - mit 100 Prozent elektrischen Fahrzeugen für erneuerbare Energien“ So lautete das Motto des „Zero Emissions Race“ im Jahr 2010. Startpunkt war am 15. August 2010 in Genf bei den Vereinten Nationen. Zielort war wiederum Genf am 22. Januar 2011. Neben Paris, Moskau, Shanghai, Mexiko-City, Cancun und vielen anderen Orten war sogar das kleine Tönnishäuschen im Kreis Warendorf eine Zwischenstation. Hier der Link zur Rallye Zero Emission Race 2010. Und hier auch der Link zur Firma Stapel, bei der der Zwischenstopp der Rallye stattfand.

 

  • Zum Thema Reichweite und Ladezeit:

    E-Autos werde oft mit niedriger Reichweite und langen Ladezeiten verbunden. Aber das muss nicht so sein. Fakt ist, dass E-Autos heute Reichweiten von über 500 km erzielen und Ladezeiten von unter 30 Minuten erreichen können, wenn die richtige Ladeinfrastruktur zur Verfügung steht. Aktuell baut die Firma Tesla derartige Autos und Ladesysteme. Es geht also, es ist nur eine Frage des Willens, es auch zu machen. Hinzu kommt, dass mit ökologisch hergestelltem Wasserstoff und zusätzlicher Brennstoffzelle im Auto die Betankung lediglich drei Minuten dauert und sofort wieder eine Reichweite von 500 km zur Verfügung steht. Also absolut alltagstauglich.

    Ein weiterer Punkt ist, dass man das Thema Reichweite auch anders betrachten kann, nämlich von der rein finanziellen Seite. Hier ein Beispiel:

    Sie haben 10 Euro. Wie weit kommen Sie damit?

    Reichweite Benziner/Diesel: Ein Liter Benzin kostet ca. 1,40 €, der Verbrauch vieler Benziner liegt bei ca. 7 Liter auf 100 km. Das ergibt eine Reichweite von ca. 100 km. Dieselkraftstoff ist zwar günstiger und der Verbrauch etwas geringer als beim Benziner aber die hohen Steuern kompensieren diesen Vorteil bei wenigen Kilometerlaufleistungen komplett. Bei hohen Kilometerlaufleistungen kommen die beim Verbrenner typischen Reparaturen hinzu, so dass ein wirklicher Vorteil nicht entsteht.

    Reichweite E-Auto: Ein E-Auto braucht für 100 km etwa Strom im Wert von 2 Euro. Das ergibt mit 10 Euro eine Reichweite von ca. 500 km.

    Wenn man es finanziell betrachtet, hat ein E-Auto also eine höhere Reichweite als ein Verbrenner. Die Anschaffungskosten der Fahrzeuge (Verbrenner/E-Auto) werden hier nicht betrachtet. Der Grund dafür ist, das es je nach Modell und Nutzungsbestimmung erhebliche Unterschiede gibt und zudem der Preis von Fahrzeugen in einem sehr hohen Maße von den produzierten Stückzahlen abhängt. Um einen echten Verglich zu schaffen, müssten Verbrenner und E-Auto nicht nur den gleichen Typ haben, sondern auch in gleichen Stückzahlen gebaut werden, was bisweilen nicht vorliegt.

    Betrachtet man die Reichweite in Bezug auf eine bestimmte Menge Energie, die zur Verfügung steht, dann ist das E-Auto ebenfalls im Vorteil. Das liegt daran, dass ein Elektromotor einen Wirkungsgrad nahe 100 % hat, wohingegen ein Verbrennungsmotor mit Benzin oder Diesel weit darunter liegt und i.d.R. nicht einmal 50 % erreicht. Der Wirkungsgrad ist ein Maß für die Güte der Energieumwandlung und beschreibt damit, wie viel der dem Motor zugeführten Energie in Bewegungsenergie umgewandelt wird. Bei Verbrennern werden neben dem Motor mit einem sehr schlechten Wirkungsgrad noch Kupplung und Getriebe benötigt. Diese verschlechtern den Wirkungsgrad nochmals. Bei einem E-Auto kann auf diese Komponenten verzichtet werden.

    Somit kommt ein E-Auto mit einer bestimmten Menge Energie deutlich weiter als ein Verbrenner mit derselben Menge Energie. Das spart Geld und schont die Umwelt.

    Weiter kommt hinzu, dass man in den letzten Jahren den Menschen die Reichweitenangst förmlich eingeredet hat. Wer nur wenige Kilometer fährt, kommt mit kleineren Reichenweiten problemlos aus, auch wenn das Laden dann wieder ein paar Stunden dauern sollte. Ob eine bestimmte Reichweite und Ladezeit akzeptabel ist oder nicht, kann nicht die Automobilindustrie festlegen, sondern nur jeder für sich selbst.

    Manchmal wird erwähnt, dass für den einmaligen Urlaub im Jahr die Reichweite des E-Autos nicht ausreiche. Wenn als Lösung des Mobilitätsanspruchs nur das Auto gesehen wird und das E-Auto tatsächlich nur eine kurze Reichweite hat, dann könnte man dem schon fast zustimmen. Aber nur fast. Denn es ist möglich, mit dem Autozug sein Auto in den Urlaub mitzunehmen. Während der Fahrt mit dem Zug wäre es dann auch möglich, das E-Auto zu laden. Sie kommen also erholt und mit einem aufgeladenem E-Auto an Ihrem Urlaubsort an. Wenn derartige Konzepte im großem Maßstab von Kunden gefordert werden, dann werden sie auch umgesetzt.

    Man sieht also deutlich das das Thema Reichweite, wenn man es von allen Seiten betrachtet, nicht nur kein Problem ist, sondern das E-Auto sogar in diesem Punkt dem Verbrenner überlegen sein kann, wenn man es will.

    Weiter spricht positiv für das E-Auto, dass es eine signifikant bessere Umweltbilanz aufweist als jeder Verbrenner. Das ist selbst dann so, wenn kein Ökostrom geladen wird. Grund dafür ist der schon erwähnte extrem hohe Wirkungsgrad und die Tatsache dass es bei einem E-Auto keinen Ölwechsel mehr gibt. Dadurch muss wiederum weniger Öl gefördert und auch weniger Altöl entsorgt werden. Hinzu kommt der Umstand, dass bei der Betrachtung von Verbrennern meist nur der Verbrauch ab Tankstelle bekannt ist. Die notwendige Energie und Umweltbelastung, die mit der Förderung des Öls über die Raffinerierung bis hin zur Belieferung der Tankstelle benötigt wird, wird oft vergessen.

    Hinzu kommen noch die gesundheitlichen Belastungen, die mit den Abgasen der Verbrenner und dem Lärm entstehen. So gelten laut WHO die Abgase von Benzinern als wahrscheinlich krebserregend und seit 2012 die Abgase von Dieselkraftstoff als gesichert krebserregend. Weiter ist bekannt, dass die Lärmbelastung durch Straßenlärm ebenfalls gesundheitsschädlich ist.

    Ein E-Auto löst alle diese Probleme und das mit viel Fahrspaß.

 

  • Es gibt sogar ein faltbares E-Auto, den Hiriko.  Das Fahrzeug kann auf der Stelle wenden. Hier ein Video:

                       

 

  • Weitere Infos rund ums E-Auto: Hier noch ein Link zu weiteren Informationen über Elektroautos, neue Entwicklungen und Pläne: ecomento - Das Elektroautoportal

  • Zum Brennstoffzellenauto: In diesem Artikel von "welt.de" über das neue Brennstoffzellen-Auto von BMW wird auch erwähnt, dass es mal Versuche gab, einen Verbrennungsmotor mit Wasserstoff zu betreiben. Das hat aber nicht gut funktioniert und wurde wieder eingestellt. Ich selber halte vom Verbrennungsmotor mit Wasserstoff auch nichts, weil der Wirkungsgrad schlechter ist als bei einem Elektroauto und zudem die hohen Wartungskosten für Verbrennungsmotoren weiterhin anfallen (Ölwechsel usw.). Zudem gelangt über die Schmierung immer auch etwas Öl mit in die Verbrennung, so dass als Abgas eben nicht nur Wasserdampf entsteht, sondern auch Verbrennungsprodukte die wiederum schlecht für die Umwelt sind.

    Ganz anders ist es bei der Brennstoffzelle. Diese, mit sauberem Wasserstoff betankt, hat lediglich Wasserdampf als Abgas. Da die Ladezeiten und Reichweiten von reinen E-Autos aber schon jetzt alltagstauglich werden, ist fraglich ob die Brennstoffzelle bei einem Privat-PKW Sinn macht. Sinnvoll ist diese Technik eher bei Bussen, LKW und Landmaschinen. In der Raumfahrt und in U-Booten wird sie schon seit langem benutzt. Hier ein Beispiel eines Traktors mit Brennstoffzelle, der die gleiche Arbeit verrichten kann wie seine Dieselkonkurenten, nur viel leiser und sauberer. Allerdings ist dieser Traktor, entgegen der Behauptung, nicht der erste mit Brennstoffzelle (siehe Geschichte der Brennstoffzelle).

 

 

Manfried G. Kuliga schreibt: 

 

  • Bisher kaum fundiertes Wissen über E-Autos: Danke, ich freue mich sehr, dass Sie sich des E-Autos angenommen haben und einen informativen breit angelegten Blog aufgelegt haben. Insgesamt gibt es - außer bei den ohnehin besonders Interessierten - bisher kaum fundiertes Wissen oder gar die Idee, das Thema näher zu betrachten oder sogar so ein Auto zu nutzen, so mein Eindruck. Das gilt ebenso noch für einen großen Teil der regional politisch Tätigen. Altes Denken sitzt tief und fest bei Bürgern: Auf dem Dorf ist es heute üblich, einen Dieselmotor einfach laufen zu lassen, wenn man eben etwas besorgt oder zur Post reingeht …
  • Mercedes liefert e-Smart ohne Schnellladeeinrichtung: Seit Februar 2015 fahre ich einen geleasten e-smart. Ein Problem, wie Sie berichten, sind alle Fahrten, die über den Radius 50 km hinausgehen (hin und zurück also 100 km). Theoretisch könnte man unterwegs laden. Aber Mercedes liefert die Autos sehr bevorzugt ohne eine Schnellladeeinrichtung (die auf Bestellung nur bei Neuwagen eingebaut wird und nicht nachträglich zu montieren ist). Diese kostet mehrere tausend Euro extra. So muss also, wenn ich vormittags den Akku leer gefahren habe, eine 7 Stunden Pause eingelegt werden. Dann ist der Nachmittag vorbei und die geplanten Termine auch.
  • Sehr teures Kabel: Mercedes berechnet neben dem normalen Anschluss mit Schuco-Stecker für zu Hause für ein leistungsfähigeres Ladekabel, wie man es an Stromtankstellen braucht, mehr als 220 Euro (im Februar 2015 waren es sogar noch 440 Euro). Auch das ist nicht kundenfreundlich, denn die verschiedenen Ladestationen nutzen zu einem großen Teil die größeren mehrphasigen Stecker und nicht die Schuco-Steckdose (wie für E-Bikes). So kann man am Baumarkt in Selm nicht optimal laden ohne das teurere Kabel. Ich finde so etwas halbherzig und als Marketing ziemlich am Nutzer vorbei. Zumal die Produktion des e-smart komplett eingestellt wurde, um normale smarts in größerer Stückzahl zu produzieren. Das ganz neue Model kommt ja erst 2016.
  • Smart ursprünglich als reines E-Auto konzipiert: Der Smart war vom Erfinder von vornherein als reines E-Auto konzipiert. Mercedes hielt gar nichts davon, bis dann immer klarer wurde, dass Autos keine saubere Luft  produzieren und neue gesetzliche Auflagen für Hersteller ins Spiel kamen. Ein e-smart könnte ein sehr gutes Auto sein, wenn der Preis geringer wäre und wenn er serienmäßig  eine 1-Stunden-Schnellade-Einrichtung an Bord hätte.
  • Den großen E-Werken sind Kosten bisher recht egal (was sich gerade in 2015 ändert), wenn es um den Stromverkauf geht. Eine Schnell-Ladeeinrichtung erfordert allerdings in den Spitzen mehr Strom-Leistung als ein größeres Autohaus in Lünen sonst für sich verbraucht. Anders gesagt: Teuer, wenn man eine bauen will! Und falls es mal viele E-Autos gibt, muss die Logistik (wer darf wo zuerst?) stimmen.
  • Verschiedene Ladesysteme verwirren: Auch wird ein neuer E-Auto-Fahrer allein gelassen mit den verschiedenen Systemen, wie man eine vorhande Ladesäule nutzen kann. Das ist verwirrend. In Lünen (hinter Saturn) oder in Lüdinghausen (beide mit kostenlosem Parken, wenn frei) muss man nur anrufen und wird freigeschaltet. Anderswo steht man davor und weiß nicht weiter. Welches Kartensystem kann ich wo günstig beziehen und nutzen? Der Markt wird gerade unter verschiedenen Anbietern und Systemen verteilt und die Kunden müssen den Aufwand schultern. Sehr aufwändig!
  • Oft reicht ein Fahrrad oder E-Bike: Für sehr viele kurze Fahrten reicht ein Fahrrad. Wenn denn die Dörfer und Städte fahrradfreundlicher werden (positiv Lüdinghausen, Stadt Lünen, Kreis Unna, … negativ: Nordkirchen). E-Bikes haben sich zu Recht zu einem Verkaufsschlager entwickelt. Für 90 % aller Fahrten braucht man gar nicht „mehr Auto“ als ein Fahrrad, E-Bike, einen smart o.ä. (außer wenn man Kinder im Haushalt  hat). Schon gar nicht als Berufspendler mit Entfernungen zum Arbeitgeber bis zu 50 km. Für den Restbedarf (Transport sehr großer Sachen oder sehr lange Toure wäre „carsharing“ ideal, das sich aus wirtschaftlichen Gründen auf dem Lande nicht schnell etablieren wird. Blieben nur noch günstige Mietwagenangebote, die es auf dem Land weniger oft bis gar nicht gibt. In Städten ist das kein Problem.
  • E-Auto macht sehr viel Freude: Trotz aller Nachteile (Anschaffungs-Kosten (!), Reichweite) macht das Fahren eines E-Autos sehr viel Freude, weil es so angenehm leise ist und der Motor nur läuft, wenn das Auto nach vorne bewegt werden soll und nichts stinkt und die Werkstattaufenthalte (trotz der Bemühungen von Autohäusern, die Durchsichten für E-Autos künstlich „aufzublähen“, wie man bei Mercedes sieht) kaum der Rede wert sind. Stromkosten lassen sich bei einem günstigen Öko-Anbieter nachhaltig im doppelten Sinne senken (Geld und Umwelt).
  •  
  •                                                                 Manfried G. Kuliga mit seinem e-Smart am Rathaus in Nordkirchen. Dort gibt es aber nur eine Stromtankstelle für E-Bikes. Eine Ladestation für Elektroautos sucht man in Nordkirchen noch vergebens.

 

 

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