Der französisch-japanische Drilling 

Mit dem Peugeot iOn testen wir heute einen Drilling. Er ist zwar Franzose. Doch der Älteste aus dem Trio wurde in Japan geboren: der Mitsubishi i-MiEV. Er basiert auf einem Kleinwagen und wurde zum Elektroauto umgerüstet. In Kooperation mit den Japanern brachte der PSA-Konzern dann die beiden anderen Brüder zur Welt: den iOn und den Citroën C-Zero.

Der iOn, den uns das Autohaus Rüschkamp aus Lüdinghausen zum Test zur Verfügung gestellt hat, ist klein und wendig. Die realistische Reichweite des Viersitzers  liegt bei rund 100 Kilometern. Damit ist er ein Stadtauto wie der E-Smart, bietet allerdings deutlich mehr Platz als der Winzling aus dem Hause Daimler. Vier Personen passen gut hinein.

Platz für eine Waschmaschine

Das Kofferraumvolumen des Fünftürers misst 227 Liter. Bei umgeklappter Rückbank werden es 860 Liter. Und die stehen dann auf einer glatten Ladefläche ohne lästige Stufe zur Verfügung. Da lassen sich schon mal ganz bequem ein Kühlschrank oder eine Waschmaschine transportieren.

Kein eingebautes Navi

KFZ-Meister Manfred Kunz setzt sich ans Steuer und wir rollen leise auf unsere Teststrecke. Was Komfort und Ausstattung angeht, sind wir von einigen Elektroautos bereits ganz schön verwöhnt. Da kann der kleine iOn nicht ganz mithalten. Er hat zum Beispiel kein Navigationssystem, aber immerhin eine gute Freisprecheinrichtung. Außerdem, so Kunz, sei die Federung sehr hart. Das macht sich vor allem bei der Spitzengeschwindigkeit von 131 km/h auf der Autobahn bemerkbar. Aber hohes Tempo soll der iOn ja gar nicht gehen. Und die von uns vorher getesteten Mittelklasse-Stromer sind im Vergleich zu dem kleinen Franzosen deutlich teurer.

Ein wunderbares Stadtauto

In Sachen Sicherheit lässt aber auch der iOn nichts zu wünschen übrig. Lenkung, Bremsen, Kurvenverhalten: Mit allem sind wir vollkommen zufrieden. „Die Bremsen haben die Franzosen richtig gut im Griff“, stellt Manfred Kunz fest. Und wenn er den Gashebel durchdrückt, dann legt der iOn zum zügigen und sicheren Überholvorgang einen kleinen Zwischenspurt ein. Fazit unseres Experten: „Das ist ein wunderbares kleines Stadtauto.“

Schnellladung möglich

Der Ion hat zwei Stromanschlüsse: einen für die normale Haushaltssteckdose mit 220 Volt und einen Schnellladeanschluss. Die Zeit beträgt an der Haussteckdose rund sieben Stunden. Bei einer  Schnellladung an einer CHAdeMO-Ladestation kann 80 Prozent der Akkukapazität in 30 bis 45 Minuten erreicht werden.

Acht Jahre Garantie auf Batterie

Die tatsächliche Reichweite ist – wie leider bei allen Elektroautos – deutlich geringer als die Herstellerangabe. Wir errechneten an unseren Testtagen einen Durchschnitt von 100 Kilometern. Dafür verbrauchten wir rund 16 Kilowattstunden Strom zum Preis von rund vier Euro. Damit waren wir natürlich erheblich günstiger unterwegs als in jedem Kleinwagen mit Benzin- oder Dieselmotor. Auf die Antriebsbatterie des iOn gewährt Peugeot eine Garantie von acht Jahren oder 100000 Kilometern.

Klimaautomatik und Sitzheizung

Zum Serienumfang des Peugeot i0n zählen unter anderem sechs Airbags, ESP, Klimaautomatik, Sitzheizung und 15-Zoll-Leichtmetallräder. Auch das automatische Notrufsystem PEUGEOT Connect SOS gehört zum Standard.

 

So sieht der iOn von hinten aus.             Foto: Münch

 

An dieser Stelle wird der iOn betankt.    Foto: Münch

 

Ordentlich Platz hat Manfred Kunz am Steuer des kleinen iOn.                                                 Foto: Münch

 

Eine Menge Platz gibt es auch im Laderaum, wenn die Rückbank umgeklappt ist.                 Foto: Münch

 

Stromladestation für den Peugeot iOn im Autohaus Rüschkamp in Lüdinghausen.                Foto: Münch

 

iOn seit 2017 auch als Stromspeicher verwendbar 

Der iOn bekam zum  Jahreswechsel 2016/17 ein Upgrade. Der Wagen zeigt sich weiter in seiner gewohnten Optik. Allerdings ist wichtiger, was sich in der elektrischen Herzkammer des Autos getan hat. So kann der iON nun bidirektional Laden. Das bedeutet, dass das Auto als Batteriespeicher genutzt werden kann, was für Besitzer von Photovoltaikanlagen interessant ist. Denn sie könnten ihren selbst produzierten Sonnenstrom in der iOn-Batterie speichern und aus ihr bei Bedarf auch wieder entnehmen. Dazu ist dann allerdings ein Wechselrichter samt Transformator erforderlich, was rund 2500 Euro kosten dürfte. Weitere Neuerungen des iOn sind:

  • ein neuer Bordcomputer mit neuem Piktogramm, welches das regenerative Laden abbildet
  • Heizung und Klimaanlage können während des Ladevorgangs genutzt werden
  • eine multifunktionale Fernbedienung, die zur Aktivierung von Klimaanlage und Heizung 30 Minuten vor Fahrbeginn dient.
  • Ladevorgangsprogrammierung, also die Möglichkeit der Einstellung von Beginn und Ende des Ladevorgangs und außerdem die Möglichkeit, sich den aktuellen Ladezustand der Batterie anzeigen zu lassen
  • ein integrierter akustischer Fußgängerwarner
  • eine Audioanlage mit DAB

 

Der  Peugeot  iOn.  Am 1. September  2015 hat  Peugeot den Preis inclusive Batterie auf 17850 Euro gesenkt. Foto: Münch

 

Kommentar des Gelben Engels

  • Bremse und Lenkung gut und sicher 
  • Die Federung ist sehr hart
  • Viel Platz für den Fahrer
  • Bis 110 km/h gute Straßenlage
  • Bei höherem Tempo etwas unruhig
  • Wunderbares Stadtauto 

 

Sehr übersichtlich: Dieses Instrument zeigt den Füllstand der Batterie,  den  aktuellen  Stromverbrauch  während der Fahrt bzw. die Energierückgewinnung  und die  Restreichweite an. Ist der rote  Zeiger im blauen  Bereich wird die  Batterie beim Bremsen oder Bergabfahren wieder geladen.     Foto: Münch

 

Radio, Gebläse,  Bedienung von  Heizung und Klimaanlage: Alles ist in dieser Konsole untergebracht..            Foto: Münch

 

In  Lüdinghausen haben wir den iOn  übernommen  und uns dann  auf  eine  Testrecke  mit einem  Mix  aus  Stadtverkehr, Bundesstraßen und Autobahn begeben.               Foto: Münch

 

Der iOn beim Laden an der RWE-Stromsäule am Bahnhof in Drensteinfurt.                                                               Foto: Münch

 

 
Die Garantiezeit des  iOn hat  Peugeot  auf  acht  Jahre  bzw. 100000 Kilometer erhöht.                                         Foto: Münch
 
 
 
Alles  ist  voll   elektrisch  beim  Kleinwagen Peugeot iOn, vor allem der Motor.                                                          Foto: Münch
 
 
 
Hinten  bietet der  fünftürige Viersitzer ausreichend  Platz für zwei Personen Bildbeschreibung.                          Foto: Münch
 

Bereift ist das flotte kleine Elektrofahrzeug mit 15-Zoll-Leichtmetallrädern.                                                    Foto: Münch

 
 
Ein   neuerer   iOn   im   Frühjahr 2017 auf dem  Gelände der Firma   Kortmann   in   Lüdinghausen.   Siehe dazu auch den Bericht auf dieser Homepage.                                 Foto: Münch
 
 
 

Die wichtigsten Daten

  • Leistung: 49 kW / 67 PS
  • Akku-Kapazität: 16 Kilowattstunden
  • Reichweite im Test: rund 100 Kilometer
  • Herstellerangabe (NEFZ): 144 Kilometer
  • Beschleunigung von 0 auf 100 in 15,9 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h
  • Kofferraumvolumen: 227 Liter
  • Ladezeit Haushaltssteckdose: 7 Stunden
  • Schnellladung:  80 % in halber Stunde
  • Neupreis Stand 2017: ab Euro 19800 Euro abzüglich der Umweltprämie von 4000 Euro.  Bleiben 15800

 

 

 

 

 

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