Golf bleibt Golf, auch wenn er elektrisch fährt 

Der Golf ist der meistverkaufte PKW aller Zeiten. Zwar macht ihm der Toyota Corolla diesen Rang streitig. Doch während der Japaner oft Konzept, Karosserie und schließlich auch den Namen zum Auris änderte, blieb ein Golf immer ein Golf. Um die Elektromobilität populärer zu machen, ist daher kein anderes Auto besser geeignet als der bis heute fast 30 Millionen Mal verkaufte Champion aus Wolfsburg.

 

Seit 2014 gibt es den Dauerbrenner auch ohne „Verbrenner“. Deshalb sind KFZ-Meister Manfred Kunz und ich gespannt auf die elektrische Variante. Unser Testfahrzeug stellte uns freundlicherweise das Autohaus Knubel aus Münster zur Verfügung.

 

Äußerlich unauffällig

 

Äußerlich ist der e-Golf unauffällig, dem aktuellen Benzin- oder Dieselmodell sehr ähnlich. Und auch bei den „inneren Werten“ scheint er sich nicht vom Klassiker mit seinem sicheren Fahrverhalten und der guten Verarbeitung zu unterscheiden. Die Bedienung erschließt sich uns fast von allein. So brauchen wir keine langen Vorbereitungen,  um auf unsere Teststrecke zu fahren.

 

Bei 144 km/h wird abgeregelt

 

Und da merken wir dann doch schon einen ganz wesentlichen Unterschied zum herkömmlichen Golf:  Die Beschleunigung des Autos ist enorm. Dabei ist er für heutige Verhältnisse mit 115 PS gar nicht besonders stark motorisiert. Er zieht leise, gleichmäßig und sehr munter davon. Bei 144 Stundenkilometern ist Schluss. Dann wird er abgeregelt, um nicht zu viel Strom zu verbrauchen.

 

Optimale Straßenlage

 

Der Wagen zeigt laut Manfred Kunz ein optimales Fahrverhalen: „Man setzt sich rein, fährt los und fühlt sich wohl. Ich bin angenehm überrascht. Die Federung ist sportlich, Lenkung und Bremse reagieren direkt.“ Auch auf der Autobahn hat Kunz ein gutes Gefühl: „Das Auto bleibt schön in der Spur. Es liegt gut in der Hand und sicher auf der Straße.“ Beim Überholvorgang hat der e-Golf sogar zwischen 120 und 140 km/h noch Spurtreserven.

 

Der Wagen ist schnellladefähig

 

Bei unseren Touren auf unterschiedlichen Strecken von Stadtverkehr über Land- und Bundesstraßen bis zu Autobahnfahrten haben wir eine durchschnittliche Reichweite von 157 Kilometern mit voller Batterieladung errechnet. Geladen wird der Wagen serienmäßig an normalen  Schuko-Steckdosen. Das dauert bis zu 13 Stunden, wenn die Akkus vorher komplett leer gefahren wurden. Gegen Aufpreis gibt es auch Ladekabel für Wallboxen (9 Stunden) und für Schnellladestationen, wo 80 Prozent der Batteriekapazität in einer halben Stunde wieder aufgefüllt sind. Auf die Batterie gibt VW eine Garantie von acht Jahren oder bis zu 160000 Kilometern.

 

Ein rundum gutes Auto

Unser Fazit am Ende der Testtage: Auch der e-Golf ist eben ein Golf. VW hat da ein rundum gutes Auto gebaut. Laut ADAC gehört er „im Bereich der Elektromobilität zum Besten was angeboten wird.“ Dem schließen wir uns an. 

 

Der elektrische Golf vor der katholischen Kirche St. Regina in Drensteinfurt.                            Foto: Münch

 

Links am Heck blitzt der Unterschied zum herkömmlichen Golf auf: Ein kleines "e" steht vor dem Namen.                                               Foto: Münch

 

Alles sauber und auch nach längerer Fahrt nicht heiß: Unter der Fronthaube des Autos  ist  ein Stück vom Elektromotor zu sehen, der zwischen den Vorderrädern sitzt.                                     Foto: Münch

 

Leuchtend orange sind die Stromkabel, die vom Elektromotor zum Batterieblock führen. Foto: Münch

 

Der e-Golf vor Sonnenblumen in einem neuen Drensteinfurter Wohngebiet.                    Foto: Münch

 

KFZ-Meister Manfred Kunz fühlte sich am Steuer des e-Golf auf Anhieb wohl.                     Foto: Münch

 

Golf GTE: ein Plug-in-Hybrid

Den Golf gibt es auch als Plug-In-Hybrid mit einem immerhin 75 PS-starken Elektromotor unter dem Namen Golf GTE. Wir zeigen ihn hier auf der Seite "Weitere Modelle"

Beim Klick auf diesen Satz geht's zu meinem Testbericht der zweiten Generation des E-Golf vom März 2019.

 

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Der e-Golf unter einer Photovoltaikanlage.           Foto: Münch

 

Kommentar des Gelben Engels

  • Die Sitze sind sehr angenehm
  • Lenkung und Bremse reagieren direkt
  • Die Federung ist sportlich eingestellt
  • Das Auto bleibt gut in der Spur
  • Das Cockpit ist übersichtlich
  • Man setzt sich rein und fühlt sich wohl

 

Die  Anzeigen  für  die  Reichweite, den Stromverbrauch und alle anderen Informationen sind übersichtlich.     Foto: Münch
 
 
 
Das VW-Logo ist auch im e-Golf allgegenwärtig. Foto: Münch
 
 
 
Hinten rechts wird der Golf mit Strom betankt.      Foto: Münch
 
 
 
Manfred Kunz schaut in den Motorraum.               Foto: Münch
 
 

Mit diesem Hebel werden die Fahrmodi eingestellt. Im Modus B unter dem Fahrbereich D gewinnt der Wagen besonders viel Bremsenergie zurück. Das macht sich vor allem bei Stadtfahrten sehr positiv bemerkbar.    Foto: Münch

 
 
Mit Zeigern werden Stromverbrauch, Energierückgewinnung (links)   und   Geschwindigkeit  (rechts)   dargestellt.  Weitere Informationen (Mitte) sind digital ablesbar.           Foto: Münch
 
 
 
Der  Kofferraum  bietet  ordentlich  viel Platz,  nicht nur für die Stromkabel.  Wenn die  Hutablage  ausgehängt wird, passen acht Getränkekisten hinein.                                      Foto: Münch
 
 
 
Auf der Rückbank ist Platz für drei Personen.       Foto: Münch
 
 

Die wichtigsten Daten

  • Leistung: 85 kW / 115 PS
  • Akku-Kapazität: 24,2 Kilowattstunden
  • Reichweite im Test:  157 Kilometer
  • Herstellerangabe (NEFZ): bis zu 190 km
  • Beschleunigung von 0 auf 100 in 10,4 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
  • Kofferraumvolumen: 360 Liter
  • Ladezeit Haushaltssteckdose:  13 Stunden
  • An öffentlicher Stromtankstelle: 5 Stunden
  • Schnellladestation: 80 Prozent in ½ Stunde
  • Neupreis: 34900 Euro

 

                         

Und nichts Sensationelleres gibt es in der Welt als die Zeit, in der man lebt!