Das Hotel Riva del Sole in Castiglione della Pescaia.                                            Foto: Münch

Öko-Hotel mit elektrischem Fuhrpark und einer Ladestation für die Gäste

Castiglione della Pescaia. Verliebte knattern eng umschlungen auf ihrer Vespa Richtung Meer. Dreiräder voller Gemüse auf der Ladefläche tuckern zum Markt. Fröhliche Bambini klettern aus dem Fiat 500. Es gibt sie immer noch – die Kult-Mopeds, die Mini-Laster und den etwas gewachsenen Cinquecento. Doch diese Idylle ist auch auf Italiens Straßen längst eine Rarität. Auch hier bestimmen heute blechstrotzende SUVs das Straßenbild mit, verstopfen kleine Straßen und knappen Parkraum. Unschön vor allem für Familien mit Kindern, die am Meer eigentlich frische Luft tanken wollen.

Da tut sich mitten in einem der beliebtesten Feriengebiete der Toskana ein Lichtblick auf. Ausgerechnet das größte Hotel im wunderschönen Badeort Castiglione della Pescaia setzt voll auf saubere und leise Mobilität. Das in schwedischem Besitz stehende, direkt am weiten Sandstrand gelegene Resort Riva del Sole geht weit über das grüne Engagement vieler anderer Unternehmen hinaus. Mülltrennung, Abfallvermeidung, Wassersparen und Ökostrom gehören schon länger zur Philosophie der Eigentümer. Und seit ein paar Jahren erweitern sie ihre Offensive für Umweltschutz auch in Richtung Verkehr.

Personal ist leide unterwegs

Neben dem Haupthaus mit 155 Zimmern entfaltet sich ein schattiger Pinienwald mit 182 Ferienhäusern und Apartments. Auf diesem großen Gelände geben Kinder, Vögel und Zikaden den Ton an. Autolärm stört selten. Denn das Personal versorgt alle Häuser und Wohnungen mit Elektrokarren, die geräuschlos über die Wege flitzen. Für schwerere Güter verfügen Hausmeister und Handwerker über elektrische Klein-LKW.

Kleiner E-LKW für Handwerker

Vor allem aber: Direkt am Empfang steht eine doppelte Ladestation für E-Fahrzeuge. Hier tankt das Elektroauto des Hotels, ein Nissan Leaf, seine Energie. Und auch Hotelkunden steht die Stromtankstelle zur Verfügung. „Immer öfter reisen Gäste mit ihrem Elektroauto an“, erklärt Verkaufs- und Marketing-Manager Jonathan Heduit gegenüber dem Westfälischen Anzeiger: „An der Rezeption können sie die Ladesäule frei schalten lassen.“ Für einen Tesla kostet das 20 Euro, für kleinere E-Autos zehn Euro. Ein Schnäppchen, wenn die Akkus leer gefahren sind.

E-Tankstellen überall in Italien

In Sachen Ladeinfrastruktur hat sich auf dem Weg in den sonnigen Süden einiges getan. War es vor zwei bis drei Jahren noch ein Abenteuer, mit dem Elektroauto über die Alpen zu fahren, finden sich jetzt fast überall Stromtankstellen. In Deutschland und Österreich stehen öffentliche Ladesäulen, auch Schnelllader, unter anderem an den Autobahnraststätten. Und in Italien fanden wir Ladestationen auch an unerwarteten Stellen in Städten wie in kleineren Orten. Zum Beispiel in den umbrischen Bergen, an der Riviera und an der Adriaküste.

Laden mit Blick auf Alpengipfel

Auf dem Brennerpass stehen gar mehrere umfangreiche Stationen mit Gleich- oder Wechselstrom für alle elektrischen Fahrzeugtypen. Da tankt der E-Mobilfahrer sein Gefährt mit Blick auf die Berge und Wälder.


Ein elektrisches Zustellfahrzeug der italienischen Post in Perugia                                       Foto: Münch

 

Ladestation in Sirolo an der Adriaküste. Foto: Münch

 

Der deutsche Mennekes-Stecker (Typ 2) ist auch in Italien in Gebrauch.                                 Foto: Münch

 

 

Zweisprachige Schnellladestation am Brennerpass zwischen Italien und Österreich.             Foto: Münch

 

Tesla-Stromtankstelle mit einem guten Dutzend Ladesäulen auf dem Brennerpass.         Foto: Münch

 

BMW i3 an einer der Ladestationen auf dem Brennerpass.                                          Foto: Münch

 

Weitere Fotos von einer Rundreise durch Mittelitalien auf folgenden Seiten:

 Castiglione            Chianti-Region 

 Umbrien       Latium           Marken

 

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Der Kartenausschnitt zeigt die Ladeinfrastruktur in der toskanischen Küstentregion und auf der Insel Elba. Eine der Stromtankstellen steht auf dem Gelände des Hotels Riva del Sole in Castiglione della Pescaia.                         Foto: Münch

 

Ladestation des Hotels Riva del Sole im Badeort Castiglione della Pescaia.                                                      Foto: Münch                                                      

 

Die Ladesäule des Riva del Sole steht auch Hotelgästen zur Verfügung.                                                            Foto: Münch

 

Elektrischer Begegnungsverkehr auf dem Hotelgelände im schattigen Pinienwald.                                           Foto: Münch

 

Mit solchen Elektrofahrzeugen ist das Personal auf dem großen Hotelgelände unterwegs.                           Foto: Münch

 

Hausmeister und Gärtner des Hotels benutzen diesen elektrischen Klein-LKW .                                        Foto: Münch

 

Erst nach mehreren Tagen müssen die Akkus der Fahrzeuge wieder aufgeladen werden.                                    Foto: Münch

 

 
Auch in Sachen Müllvermeidung und Recycling bemüht sich das Hotel um umweltgerechtes Wirtschaften.       Foto: Münch
 
 
 
Abfalltrennung wird groß geschrieben.                  Foto: Münch

 

 

Infos zum Hotel

Buchung: Zimmer, Apartments oder Ferienhäuser im Riva del Sole können über die gängigen Portale im Internet reserviert werden. Einfach und ohne Preisunterschied geht es auch direkt über die fünfsprachige Homepage des Hotels (italienisch, deutsch, englisch, französisch und schwedisch):   www.rivadelsole.it

Informationen: Buchungen, Anfragen und Informationen auch per E-Mail an die folgende Hotel-Adresse: booking@rivadelsole.it

Preise für verschiedene Geldbeutel: Die Hotelpreise schwanken stark zwischen hoch für die anspruchsvoll eingerichteten Hotelzimmer und niedrig für die einfacheren Apartments und Ferienhäuser. Außerdem gibt es große Unterschiede zwischen  Vor- und Nachsaison auf der einen sowie Hauptsaison (Mitte Juni bis Ende August) auf der anderen Seite.

Anreise: Mit dem (Elektro-)Auto über die Schweiz oder Österreich, mit der  Bahn bis Grosseto und dann weiter per Bus bis Castiglione oder -  wenn's sein muss - mit dem Flugzeug via Pisa oder Florenz. Dann aber bitte an den ökologischen Fingerabdruck denken.

Dieser Artikel über das Hotel erschien im Westfälischen Anzeiger:

Und nichts Sensationelleres gibt es in der Welt als die Zeit, in der man lebt!